Zu einem Informationsbesuch bei den Erlenseer Feuerwehren kam der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Tauber in das Langendiebacher Gerätehaus. Vor Ort wollte sich der Bundestagsabgeordnete ein Bild über die Situation der Feuerwehr vor Ort machen und sich gleichzeitig über die aktuellen Problematiken bei der Feuerwehrarbeit informieren. Empfangen wurde Tauber vom Gemeindebrandinspektor Werner Beier sowie von den beiden stv. Wehrführern aus Rückingen und Langendiebach, Dennis Mohn und Jens Schäfer sowie der stv. Gemeindebrandinspektor Jürgen Mohn.
Nicht ohne Stolz konnte Beier berichten, dass die Feuerwehr vor Ort „sehr gut aufgestellt ist“. So könne man der Erlenseer Bevölkerung in der Regel eine Einsatzbereitschaft von sieben bis acht Minuten nach Alarmierung bieten. Selbst in das etwas abgelegene Gewerbegebiet an der A 45 schaffe man es in weniger als zehn Minuten nach Alarmierung. Wie Tauber erfuhr, sei auch die oft problematische Tagesalarmsicherheit in Erlensee gewährleistet. „Und so wie es aussieht, wird dies auch in Zukunft so bleiben“, erklärte Gemeindebrandinspektor Beier nicht ohne Stolz, angesichts der rund 35 Mitglieder der Erlenseer Jugendfeuerwehren, die sich etwa gleichmäßig auf die beiden nach wie vor eigenständigen Feuerwehren in Langendiebach und Rückingen verteilen. Tauber lobte diese beachtliche Leistung, die ein sehr guter Anhaltspunkt dafür sei, dass die Feuerwehrarbeit in Erlensee Spaß mache und jungen Menschen Abwechslung und Perspektiven böte.
Auch in den Einsatzbeteiligungen sehe es aktuell sehr gut aus - insgesamt zähle man dort rund 100 aktive Personen mit einem hohen Ausbildungsniveau. Tauber erläuterte den anwesenden Feuerwehrleuten die beabsichtigten Verbesserungen für die Feuerwehren durch den neuen Koalitionsvertrag zwischen CDU und FDP. Insbesondere wolle man das Verkehrsrecht weiter verändern, damit ehrenamtliche Feuerwehrleute künftig möglichst unbürokratisch Einsatzfahrzeuge lenken dürfen. Hierzu habe man das Straßenverkehrsgesetz bereits in der zurückliegenden Legislaturperiode geändert, um einen einfachen Feuerwehrführerschein für Fahrzeuge von 3,5 bis 4,75 Tonnen und einen qualifizierten Führerschein für Fahrzeuge von 4,75 bis 7,5 Tonnen einzuführen. Eine ursprünglich geplante, noch weitergehende Erleichterung für die Feuerwehren sei angesichts der Vorgaben der EG Führerschein-Richtlinie nicht durchsetzbar gewesen. Tauber betonte jedoch, dass die Bundesregierung im Rahmen der europarechtlichen Möglichkeiten versucht, weitere konkrete Vereinfachungen für die Feuerwehren durchzusetzen. „Ziel muss sein, Kosten bei Fahrausbildung und Prüfung zu sparen, um Nachwuchsproblemen bei den Feuerwehren entgegen zu wirken“, waren sich die Vertreter der Feuerwehr und Dr. Tauber einig.
Gerade die Vereinfachung beim Verkehrsrecht sei zu begrüßen, so Werner Beier, da die Einsatzdichte vor Ort relativ hoch sei. So sei allein im zurückliegenden Jahr von einer Einsatzzahl in Höhe von 150-200 auszugehen, wobei die einzelnen Fälle von einer kleinen Ölspur bis zum komplizierten Häuserbrand reichen würden.
Dr. Tauber erinnerte an die Bedeutung des Freiwilligencharakters der Feuerwehr, der in der deutschlandweit praktizierten Form weltweit wohl einzigartig sei. „Allein im Main-Kinzig-Kreis haben wir mit rund 5000 Freiwilligen Feuerwehrleuten mehr Kräfte als in ganz Griechenland, wo die Feuerwehrleute eine Bezahlung erhalten.“ Häufig werde die ehrenamtliche Feuerwehrarbeit hierzulande als Selbstverständlichkeit betrachtet und der hohe zeitliche Aufwand eines jeden Feuerwehrkameraden nicht gewürdigt.
Abschließend bedankte sich Tauber, der von der Parteivorsitzenden Birgit Behr, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Max Schad sowie von CDU-Vorstandsmitglied Arnold Notzon begleitet wurde, für das spannende und lehrreiche Gespräch. „Die Erlenseer Bevölkerung kann stolz auf ihre Feuerwehr sein“, betonte Tauber.
© Dr. Peter Tauber