Mit lockeren Sprüchen konnte Frank Lehmann, eher Entertainer als Referent, die komplizierten Verflechtungen und Wechselwirkungen der Finanzmärkte darstellen. Wie sich internationale Wirtschaft auf Börsen und Sparbücher auswirken, wusste der Börsenfachmann auch uns Laien verständlich zu machen. „Frank Lehmann besitzt die Fähigkeit, Menschen zu begeistern. Dies ist ihm auch bei unserer Veranstaltung ausdrücklich gelungen“, reflektiert der Vorsitzende der Senioren Union Peter Mosler den Abend.
Gespannt folgten die mehr als 200 Interessierten bei einer Veranstaltung von Senioren-Union Rodenbach und Junger Union Erlensee/Rodenbach den Ausführungen Frank Lehmanns. Besonders beeindruckend war, dass die erstmals gemeinsam organisierte Veranstaltung von Junger Union und Senioren-Union so viel Anklang gefunden hat. Die oftmals thematisierten Gräben zwischen Jung und Alt sind, zumindest in der CDU, nicht wahrzunehmen. „Mit dieser Veranstaltung haben wir gezeigt, dass es durchaus Themenfelder gibt, die sowohl jüngere als auch ältere Menschen gleichermaßen interessieren und betreffen“, so der JU-Vorsitzende Pascal Reddig.
In den Gewässern der Geldanlagen und Altersvorsorge gilt es, viele gefährliche, weil unsichtbare, Klippen zu umschiffen. Auch die Vertrauen erweckendsten Berater der Finanz- und Versicherungsbranche seien Provisions- Vertreter, denen das Wohlergehen ihrer Kunden erst lange nach dem eigenen folgt. Aber auch sie sind oftmals nur Opfer der ausgeklügelten Tricks der Finanzbranche. Natürlich können Sie Ihrem langjährigen Berater Ihrer Hausbank vertrauen. Aber gehen Sie nicht ohne gründliche Vorbereitung und mit gesundem Misstrauen dorthin, so der Tenor der Veranstaltung.
Aber es gibt auch unabhängige Berater, mit denen man vorab ein Honorar vereinbart, sodass einem nicht Schrott als ein lukratives Produkt angedreht wird, weil der Berater zuerst an sein Einkommen denken muss. Eines wäre sicher, meinte Lehmann: „Je höher das Gewinnversprechen, um so größer das Risiko. Und umgekehrt bringt eine sichere Geldanlage weniger Ertrag. Und noch etwas ist klar: Wenn die EZB jetzt die Banken mit billigstem Geld überschüttet, brauchen diese ihren Kunden keine attraktiven Zinsen zu zahlen. Da wäre die Anlage in Industrieaktien bewährter Firmen erfolgversprechender und zugleich relativ sicher.“
Aber eine absolute Top-Empfehlung gibt es nicht. Jeder muss sich selbst in die wirtschaftlichen und geldmarkt-spezifischen Vorgänge hinein lesen. Dabei die Zusammenhänge herausfinden, um sich ein eigenes Bild zu machen. Dafür gibt es spezielle Zeitungen. Jeden Tag eine Stunde Handelsblatt – das hilft.
Viel zu schnell war der Abend vorbei. Es bleibt zu danken dem Referenten mit seinem Wortwitz, aber auch all den fleißigen Händen, die die Veranstaltung herrichteten.
"Wir sind sehr erfreut über einen solch gelungenen Abend. Zukünftig wollen weiterhin regen Kontakt und Austausch pflegen und die ein oder andere Veranstaltung gemeinsam auf die Beine stellen“, so Mosler und Reddig abschließend.
© JU Erlensee/Rodenbach