Mit Erleichterung reagierte die CDU Erlensee auf den Verhandlungserfolg der Ersten Stadträtin Birgit Behr beim Thema Denkmalschutz auf dem Fliegerhorst. Behr war es - auch mit Hilfe von Vertretern der Stadtverwaltung - gelungen, in einem von ihr initiierten Gespräch zwischen Vertretern des Zweckverbands Fliegerhorst, dem Hessischen Denkmalschutzamt und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben einen Kompromis auszuhandeln.
Demnach können zwei der drei Hangars nun doch abgerissen werden, einer muss aus Gründen des Denkmalschutzes erhalten bleiben. Zudem könne die Stadt Erlensee wählen, welcher der Hangars erhalten bleiben soll. „Wir freuen uns, dass der Denkmalschutz nach hartnäckigen Verhandlungen dem Vorschlag der Stadträtin Behr gefolgt ist. Damit kann der Kauf des Geländes nun doch angegangen werden und eine Entwicklung des Fliegerhorsts ohne bedeutende Einschränkungen erfolgen. Wir sind also mit einem blauen Auge davon gekommen. Die Stadt kann Birgit Behr dafür dankbar sein“, betonte der CDU-Fraktionsvorsitzende Max Schad. Behr habe zudem bereits einen interessanten Kaufinteressenten für den Hangar und den Tower ausfindig gemacht.
Schad bedankte sich zudem beim Landtagsabgeordneten Aloys Lenz für seine erneute Vermittlung und seine wichtige Unterstützung des Verfahrens. Schad erinnerte daran, dass man insbesondere mit neuen Einnahmen aus der Gewerbesteuer rechnen könne, um die Haushaltslage in Erlensee auf Dauer zu verbessern. Um das strukturelle Defizit bei den Finanzen langfristig auszugleichen ohne die Infrastruktur deutlich zu beschneiden, müsse Erlensee zwangsläufig neue Einnahmequellen erschließen.
Alleine schon deshalb sei es nicht verständlich, weshalb die gesamte Problematik des Denkmalschutzes bei den vorangegangenen Planungen der politisch Verantwortlichen in den letzten Jahren nicht berücksichtigt worden sei. Die CDU hoffe, dass beim Fliegerhorst der Weg von Birgit Behr weitergegangen und schnell eine stringente und erfolgreiche Vermarktung organisiert werde. Dazu gehöre, zusätzlich Fachleute einzubinden, die Erfahrung mit Großprojekten dieser Größe haben. Zudem müssten die verschiedenen Beteiligten bei dem Prozess eingebunden werden und eine umfangreiche Information der Öffentlichkeit stattfinden, so Schad. Man unterstütze zudem den Antrag der Grünen, einen Forderungskatalog zu entwickeln, den ansiedlungswillige Unternehmen erfüllen sollen.
Neben der Frage, wie die Unternehmen mit den Mitarbeitern umgehen, muss die Stadt immer auch im Blick haben, dass zukünftig neue Steuereinnahmen durch die Ansiedlung der Unternehmen generiert werden. Der ehemalige Stadtrat Horst Elverfeld (CDU) hat einen sehr durchdachten und umfangreichen Entwurf eines „Forderungskataloges“ mit dem Titel „Kriterien für die Ansiedlung von weiteren Firmen für unsere Gewerbegebiete durch die Verwaltung“ bereits in den Jahren 2011 und 2013 dem Magistrat, Mitgliedern der Fraktionen und der Verwaltung vorgelegt. Dieser fand der aber bis heute praktisch keine Anwendung. Der Katalog enthalte sowohl die Frage, ob die Firmen bereit seien, ihre Mitarbeiter angemessen zu entlohnen und gute Arbeitsbedingungen zu bieten als auch Überlegungen zur Langfristigkeit der Ansiedlung und zum möglichen Steueraufkommen. Diesen werde man von Seiten der Christdemokraten bei den Beratungen über den Forderungskatalog erneut zur Grundlage machen, so Schad.