Aufgrund der jüngsten Berichte über die Straßenführung an den Fliegerhorst und die entstandenen Verkehrsprobleme rund um dieses Gebiet möchte der CDU-Stadtverband Erlensee einige Dinge ins richtige Licht rücken.
Im Stadtgebiet von Erlensee kam es in den letzten Monaten immer wieder aufgrund des starken LKW-Verkehrs im Bereich des Fliegerhorstes im Ortsteil von Langendiebach zu störenden Vorkommnissen im innerstädtischen Verkehr. Diese Verkehrsprobleme zeigen sich z. B. durch abgestellte LKW´s in Wohngebieten, stark erhöhte Lärm-und Emissionswerte (auch nachts), beschädigte Straßen durch den Schwerverkehr, verirrte LKW´s in Wohngebieten, Verkehrsbehinderungen, beschädigte Kreisel, ausgefahrene Randstreifen, z. T. zerstörtes Vereinsgelände (RGZV), usw. Hier sind vor allem die ca. 200 Familien in der Waldsiedlung/An der Sandwiese von fehlgeleiteten LKW´s betroffen, die trotz Durchfahrverbot in die alte Zufahrt zum Fliegerhorst einfahren und anschließend umständlich wieder herausgeleitet werden müssen. Deshalb sind natürlich die negativen Reaktionen der Anwohner auf den Schwerverkehr mehr als verständlich, zumal die Bewohner der Sandwiese erst seit wenigen Jahren dort wohnen, die Sorgen dieser Bewohner müssen ernst genommen werden!
Die CDU Erlensee begrüßt ausdrücklich die wirtschaftliche Entwicklung des Fliegerhorstes und hat hier auch die Planungen für den Anlieferverkehr mitgetragen, so auch die neue Umleitung An der Sandwiese mit der späteren Schließung der alten Markwaldzufahrt. Allerdings ist durch den überwältigenden Vermarktungserfolg eine neue Verkehrssituation entstanden, der man sich mit einem neuen, zukunftsfähigen, innerörtlichen Verkehrskonzept stellen sollte, ein Konzept, in dem der Fliegerhorst eine Hauptrolle spielt. Alleine durch die Ansiedlung des Hauptsitzes der Fa. Brandenburg, die nichts weiter als die größte Investition seit Bestehen des Main-Kinzig-Kreises darstellt (ca.250 Millionen Euro), aber auch hauptsächlich durch die unklare Situation des „Inneren Dreiecks“, bei der die Verantwortlichen das Heft des Handelns durch eine übereilte Vermarktung aus der Hand gegeben haben, kann von einer herausfordernden LKW-Verkehrslage ausgegangen werden.
Und einen „3. Stadtteil“, kann man nicht mit zwei „Sträßchen“, die beide im Ostteil liegen, erfolgreich erschließen. Die Hauptzubringerstraße, die L 3193, muss hier erst den kompletten Verkehr innerorts aufnehmen, der über umständliche Umfahrungen und Kreisverkehre aufrechterhalten wird, was sich aber schon bereits jetzt als sehr anfällig erwiesen hat. Zu einem zukunftsfähigen Verkehrskonzept gehört hier auch die Einbeziehung von neuen Baugebieten, wie die „Neue Mitte II“ und „Büchensaal“, das neue Wohngebiet „Alte Pirol“, das neue Gewerbegebiet an der L 3193(!) „Auf der Beune II“ und auch die eventuelle Ansiedlung des Lidl-Zentrallagers vor Langenselbold mit einem Anschluss an die Autobahn 45. Alleine diese Ansiedlungen machen deutlich, dass sich der Verkehr in Erlensee auf vollkommen neue Richtungen, Ströme und Mengen einstellen muss. Auch die kommenden Großfirmen haben sicherlich ein großes Interesse an einem reibungslosen, staufreien und schnellem Verkehrsfluss und möchten nicht an einem hervorragenden Verkehrsknotenpunkt in Hessen anschließend in Erlensee im Stau stehen.
Deshalb plädiert die CDU Erlensee für die zukunftsträchtigste Lösung dieser Verkehrsproblematik: Den Anschluss des Fliegerhorstes im Westen direkt oder indirekt an die Autobahn 66.
Laut den uns vorliegenden Informationen wurde diese Möglichkeit bisher noch nicht hinreichend geprüft. Hier gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten:
1. Der direkte Anschluss an die Ostanbindung der Abfahrt Hanau-Nord mit einer Brücke über den Gleisanschluss und einer Verbindungsstraße zum Südwestteil endend vor dem Brandenburggelände.
2. Der direkte Anschluss an die A66 vor der Abfahrt Hanau-Nord mit einer Verbindungsstraße zwischen Bahn und Angelseen entlang der alten Bahnverbindung zum Fliegerhorst endend zum Südwestteil vor Brandenburg.
Diese Straßenführung hat mehrere Vorteile:
- Der Schwerverkehr wird um Erlensee herumgeleitet.
- Lärm und Emissionen bleiben außen vor.
- Zügige Ab-und Zufahrt des Anlieferverkehrs.
- Kürzeste Verbindung an das Brandenburggelände.
- Anfahrt des kompletten Fliegerhorstgeländes von allen Richtungen her.
- Kein Landschaftsschutzgebiet (LSG) von Hanau-Nord bis Angelseen im Bereich eines möglichen Anschlusses.
Der CDU Erlensee ist natürlich die Komplexität einer solchen Maßnahme wohl bewusst, ist sich aber auch darüber im Klaren, dass man alle Möglichkeiten ausschöpfen muss, um für alle Beteiligten eine vernünftige, gute, tragbare und zukunftsorientierte Lösung zu finden.
Da die Stadt Erlensee für die Anbindungsstraßen im Rahmen des Fliegerhorstes zuständig ist bzw. durch den Zweckverband daran gebunden ist, könnte hier eine weitere Beauftragung des involvierten Planungsbüros erfolgen. Eine wohlwollende Prüfung des Sachverhaltes durch übergeordnete Behörden sollte durch die Rekordinvestition von einer Viertel-Milliarde Euro und der Ansiedlung von bis zu 1500 Mitarbeitern nur durch die Fa. Brandenburg durchaus gegeben sein.
Die Entwicklung des Fliegerhorstes darf nicht zu einem Verkehrs- und Sicherheitsproblem für die Stadt Erlensee werden. Zwei Straßen zum Fliegerhorst sind besser als eine - aber drei Straßen sind besser als zwei. Für einen starken, auf die Zukunft ausgerichteten Wirtschaftsstandort Erlensee - mit zufriedenen Einwohnern.